Der Preußische Nebenbahnzug
Recht weit gediehen ist der Preußen-Zug am Standort Minden. Er stellt die Zeit um die Wende zum 20. Jahrhunderts dar und ist, wie in der ersten Epoche der deutschen Eisenbahngeschichte üblich, in den bunten Farben der Länderbahnen lackiert. Die Dampflokomotiven, eine preußische T 11 (spätere Baureihe 74.0 – zur Zeit abgestellt) und eine preußische T 13 (spätere Baureihe 92.5-10) kommt grün/rot mit schwarzer Rauchkammer und Zierlinien unter anderem auf den Wasserkästen daher. Die zwei- und dreiachsigen Wagen mit offenen Plattformen tragen die der Wagenklasse entsprechende Farbgebung. So finden Sie graue Wagen der IV. Klasse, nahezu ohne jeden Komfort, für Reisende mit Traglasten. Die braune III. Klasse weist immerhin körpergerecht geformte Lattenholzbänke auf. Die grüne II. Klasse kennt bereits bequeme Polstersitze. Die damalige I. Klasse (blau) war auf Nebenbahnen nicht vertreten. Der passende Post-/Packwagen trägt grün/rotbraunen Anstrich. Ein gedeckter Güterwagen (für den Transport von Fahrrädern) ist ebenfalls rotbraun und vorbildgerecht beschriftet, das heißt für die Preußische Staatsbahn die Angaben für Militärtransporte (40 Mann oder 6 Pferde).
Die Fahrzeuge stammen sämtlich aus der Zeit zwischen 1890 und 1918, viele sind also schon über 100 Jahre alt und immer noch in tadellosem Zustand, dank gewissenhafter Restaurierung und Pflege durch die MEM-Aktiven. Die umfassende und detailgenaue Aufarbeitung unserer Fahrzeuge hat die Arbeit von MEM weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht und vielfaches Lob und Anerkennung eingebracht. Es ist ein einmaliges rollendes Denkmal.